FEUERBERGE
Letzte Aktualisierung: 08.09.2021
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Croscat
© Erich Arndt
Im Reisetagebuch geblättert
(Sonnabend, 28.09.2021)
In Spaniens besterhaltener Vulkanzone unterwegs
Santa Margarida
Gegen
12:30
Uhr
wird
der
zweite
Teil
der
Vulkanwanderung
in
Angriff
genommen.
Der
Weg
führt
durch
den
Wald.
Auf
der
fruchtbaren
Lava
gedeihen
Buchen,
Edelkastanien,
Kiefern
und
Eichen.
Bevor
es
zum
Kraterrand
des
Vulkans
Santa
Margarida
hinaufgeht,
kommt
der
Wanderer
an
der
Holzkunstgalerie
von
Tranki
Tronko vorbei. Ein Ort zum Schauen, Rasten und Verweilen.
Der
Vulkan
Santa
Margarida
zählt
zu
den
schönsten
Exemplaren
in
der
Region.
Gemessen
an
der
Meereshöhe
ist
er
682
m
hoch.
Der
Vulkan
ist
bewaldet,
hat
einen
klassischen
Kegel
und
sein
Krater
ist
fast
kreisrund.
Unter
Schatten
spendenden
Laubbäumen
geht
es
leicht
ansteigend,
den
Kraterrand
hinauf.
Von
dort
wandert
man
dann
über
einen ausgebauten Pfad in den Krater hinein.
Inmitten
des
Talkessels
steht
ganz
allein,
von
einer
Wiese
umgeben,
die
kleine
romanische
Kapelle
Santa
Margarida.
Das
Gras
geht
in
Buschwerk
über,
Farne
in
einen
Laubwald,
der
sich
bis
hinauf
zum
Kamm
des
Kessels
ausbreitet.
Die
Natur
scheint
demütig
Abstand
zu
halten
zum
Gotteshäuschen
–
als
wolle
sie
der
Zivilisation
den
Vorrang
nicht
streitig
machen.
Doch
das
täuscht.
Beim
näheren
Hinsehen
markiert
das
grüne
Gras
den
letzten
Lavaerguss
und
der
Kamm den Kraterrand.
Der
jüngste
Ausbruch
liegt
zwar
schon
ein
paar
Tausend
Jahre
zurück,
trotzdem
scheint
es
sehr
eigenwillig
zu
sein,
ein
Kirchlein
auf
den
eingeschlafenen
Schlund
eines
Vulkans
zu
setzen.
Man
könnte
es
auch
als
eine
Trotzgeste
gegen
den
„
Erdgeist
“
verstehen:
Bitte
keinen
Ausbruch mehr, hier gibt es nur noch die frohe Botschaft Gottes!
Der
Vulkan
ist
ein
beliebtes
Ausflugsziel,
somit
erklärt
sich,
dass
man
hier
nie
allein
unterwegs
ist.
Die
Wanderung
führt
nach
einer
Rast
und
der
Erkundung
des
Kraters
zurück
zum
Parkplatz.
Per
Auto
machen
wir
einen
Abstecher
nach
Santa
Pau,
dem
Örtchen
mit
viel
massigem
Mauerwerk
aus
dem
Mittelalter.
Santa
Pau
liegt
in
einer
Ebene
der
Vulkanlandschaft
Garrotxa.
Bei
der
Ankunft
ist
zu
spüren,
dass
man
in
einer
Hochburg
des
Katalanismus
ist,
weitab
vom
multikulturellen
Barcelona
und
der
touristisch
geprägten
Costa
Brava.
Am
Ortseingang
hängt
an
einem
Haus
ein
Transparent.
Neben
der
katalanischen
Flagge
und
einer
geballten
Faust steht darauf:
LUITEM
GUANYEM
LA INDEPENDENCIA
(Lasst uns kämpfen – lasst uns gewinnen – die Unabhängigkeit)
Hier
verteidigt
man
mit
ungebremstem
Elan
die
regionale
Identität
und
die
Traditionen.
Knapp
80
Prozent
der
Bevölkerung
sprechen
Catalá.
Santa
Pau
hinterlässt
den
Eindruck
eines
verschlafenen
Dorfes.
Doch
auch
die
umliegenden
Vulkane
scheinen
zu
schlafen,
bis sie eines Tages unverhofft ausbrechen.
Wir
kehren
nach
Olot
zurück
und
sichern
im
Consum
die
Versorgung.
Am
Spätnachmittag
geht
es
dann
noch
einmal
zum
nahen
Vulkan
Montsacopa
hinauf.
Nahe
der
Kapelle
San
Francesc,
die
südlich
des
Kraters
steht,
befindet
sich
das
Restaurant
El
Fortí
Del
Volcà
Montsacopa.
Von
der
Terrasse
des
Lokals
bietet
sich
ein
weiter
Blick
auf
die
Stadt
und
die
umliegende
Landschaft,
ein
idealer
Ort,
um
einen
Abschiedstrunk
zu
nehmen
und
Olot
Adiós
zu sagen.