FEUERBERGE
Die höchsten Feuerberge in den europäischen Ländern
ITALIEN
Letzte Aktualisierung: 08.09.2021
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Geografie / Geologie:
Der
Ätna
ist
ein
aktiver
und
nach
dem
Elbrus
der
zweithöchste
Vulkan
Europas.
Er
liegt
auf
der
italienischen
Insel
Sizilien.
Am
21.
Juni
2013
hat
die
UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
Aufstiegsroute:
Die Anfahrt, Auffahrt und der Aufstieg zu den Gipfelkratern erfolgten über
die Südseite des Vulkans. Die Stationen sind: Rifugio Sapienza (1.923 m);
Bergstation La Montagnola (2.504 m); Torre del Filosofo (2.920 m);
Wanderung zu den Gipfelkratern.
Abstiegsroute:
Der Abstieg erfolgt von den Gipfelkratern bis zur Bergstation der Selbahn.
Anstrengung:
Anspruchsvolle Höhenwanderung (T3). Generell spürt man ab ca. 3000 m
Höhe die dünner werdende Luft, anstrengende Bewegungen fallen deutlich
schwerer.
Ausrüstung:
Bergtaugliche Ausrüstung von Schuhen, Kleidung bis Trekkingstöcken ist
erforderlich. Auf die im Flachland übliche Wanderkleidung sollte hier
verzichtet werden.
Gefahren:
Die
größte
Gefahr
am
Ätna
ist
nicht
der
Vulkan,
sondern
das
Wetter.
Schutzlos
ist
man
ab
2.500
m
bei
Wetteränderungen
wie
Nebel,
Gewitter,
Schneefall,
Wind,
Regen
und
Hagel.
Ohne
Guide
kann
es
im
Nebel
zu
Orientierungsproblemen
kommen.
Die
größte
vulkanische
Gefahr
besteht
bei
den
Gipfelkratern.
Auch
bei
scheinbarer
Ruhe
kann
es
jederzeit
zu
einer
Explosion kommen! Auch die Höhe sollte nicht unterschätzt werden.
Bemerkungen:
In der Umgangssprache hat der Ätna auch den Namen „Mongibello“. Das
Wort ist abgeleitet aus dem lateinischen Wort „mons“ (italienisch „monte“)
und arabisch „djebel“ ( جبل ), was beides einfach „Berg“ bedeutet.
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Europas Vulkane
© Erich Arndt
Im Reisetagebuch geblättert
(Sonntag - Dienstag, 13.09. -15.09.2020)
Auf dem höchsten aktiven Vulkan Europas unterwegs
In der Region der Silvestri-Krater unterwegs
Aufstieg zu den Gipfelkratern des Ätna
Nach
leichtem
Etappenschlaf
geht’s
gegen
7:00
Uhr
in
die
Vertikale.
Der
Ätna
haucht
eine
Rauchwolke
in
den
sonnigen
Morgenhimmel.
Wie
üblich
sind
wir
als
Frühaufsteher
die
ersten
Gäste
beim
Frühstück.
Das
Angebot
ist
reichlich
und
somit
eine
gute
Grundlage
für
den
Start
in
den
Tag.
Zur
Akklimatisation
steht
am
Sonntag
eine
leichte
Wanderung
zu
den
Silvestri-Kratern
des
Ätna
auf
dem
Programm.
Unweit
vom
Refugio
Sapienza,
gleich
neben
der
Straße,
erheben
sich
beidseitig
mehrere
Krater.
Die
Silvestri-Krater
sind
zwei
von
fünf
erloschenen
Vulkanöffnungen,
die
1892
auf
dem
Ätna
entstanden
sind.
Alle
Krater
zusammen
tragen
den
Namen
Crateri
oder
Monti
Silvestri
und
befinden
sich
auf
einer
Höhe
zwischen
1.900
m
und
2.100
m.
Der
Vulkanausbruch
von
1892
dauerte
6
Monate
und
hinterließ
diese
Kraterformation.
Schon
bald
ist
klar,
dass
die
Wanderung
eine
windige
Angelegenheit
wird.
Also
Windjacken
zugezogen
und
rauf
geht’s
auf
die
Schlackenkegel.
Zuerst
erklimmen
Brigitte
und
ich
den
nördlich
gelegenen
Monte
Silvestri
Superiore
(den
oberen
Berg).
Der
Aufstieg
ist
moderat
und
wird
mit
einem
grandiosen
Blick
belohnt.
Fernab
ist
Catania
zu
sehen
und
in
Nahbereich
schaut
man
auf
mehrere
Krater
und
erloschene
Lavafelder
hinab.
Die
Vulkanlandschaft
mit
all
ihren
verschiedenen
Rot-,
Braun-,
Grau-
und
Gelbtönen
ist
faszinierend.
Nach
der
Kraterumrundung
und
dem
Abstieg
geht
es
zum
Monte
Silvestri
Inferiore
(den
unteren
Berg).
Auch
dieser
Krater
ist
leicht
und
ohne
große
Kondition
begehbar.
Am
Vormittag
streifen
wir
durch
die
Landschaft
und
entdecken
auch
mehrere
Coccinella
(Marienkäfer),
die
sich
zwischen
den
wärmespeichernden
Lavabrocken
sehr
wohl
fühlen.
Zur
Mittagsstunde
wird
im
Zimmer
des
Refugio
Sapienza
ein
Imbiss
genommen
und
bis
15:00
Uhr
geruht.
Die
Tagestouristen
sind
am
Nachmittag
abgereist,
somit
gehört
uns
die
grandiose
Vulkanlandschaft
fast
alleine.
Die
Wanderung
hat
Appetit
gemacht.
Zum
Abendessen
wird
der
Hunger
mit
einer
Portionen
Spaghetti
und
einer
Lasagne
gestillt.
Ein
schöner
Sonntag
am
Ätna
geht
auf
das
Konto
der
Erinnerungen ein.
Am
Montag
stand
ursprünglich
das
Trekking
zu
den
Gipfelkratern
des
Ätna
auf
dem
Plan,
doch
daraus
wurde
nichts,
um
es
gleich
vorweg
zu
nehmen.
Doch
eins
nach
dem
anderen.
Um
7:00
Uhr
geht
es
nach
leichtem
Schlaf
aus
den
Betten.
Eine
halbe
Stunde
später
wird
gefrühstückt.
Danach
packen
Brigitte
und
ich
die
Rucksäcke
und
rüsten
uns
zur
Wanderung.
Kurz
nach
halb
neun
geht’s
auf
zum
Meeting-
Point.
Eine
Gruppe
von
etwa
zehn
Leuten
hat
sich
um
einen
Bergführer
vom
Team
GO
ETNA
versammelt.
Auf
Listen
werden
Anwesende
abgehakt.
Um
9:00
Uhr
sollte
die
Tour
starten,
doch
dann
verkündet
der
Bergführer,
dass
die
Wetterlage
es
nicht
zulässt
aufzusteigen.
Die
optimistischen
Prognosen
an
den
Vortagen
trafen
nicht
zu,
denn
Regenwolken
und
heftiger
Wind
fallen
wohl
nicht
unter
die
Kategorie
schönes Wetter. Gipfeltag ade!
Das
Wetter
gehört
zu
den
chaotischen
Systemen
erster
Ordnung,
da
muss
man
immer,
vor
allem
in
den
Bergen,
auf
Überraschungen
gefasst
sein.
Der
Guide
stellt
in
Aussicht,
dass
sich
die
Wetterlage
am
Dienstag
verbessert.
Ein
neuer
Anlauf
wäre
möglich,
wären
da
nicht
die
drei
Hotelbuchungen, die wir getätigt hatten.
Bis
gegen
13:00
Uhr
regnet
es
ununterbrochen.
Im
Hotelzimmer
kommt
uns
die
Idee,
die
Hotelreservierungen
umzubuchen.
Gesagt,
getan.
Nach
und
nach
werden
die
Hotels
in
Nola,
Florenz
und
Bozen
angerufen
und
per
Mail
kontaktiert.
Zum
Schluss
geht
der
Plan
auf,
die
Umbuchungen
werden
bestätigt.
Das
Go-Etna-Büro
in
Catania
erhält
die
Mitteilung,
dass
wir
am
Dienstag,
sollte
die
Tour
stattfinden,
dabei
sind.
Gegen
14:45
Uhr
ist
alles
erledigt.
Da
die
Regenfront
durchgezogen
ist,
geht’s
am
Nachmittag
nochmals
für
zwei
Stunden
auf
Wanderung.
Die
Sicht
von
den
Silvestri-Kratern
ist
nach
dem
Regenguss
sehr
klar
und
reicht
über
Catania
hinaus
bis
zum
Mittelmeer.
In
einem
Bistro
stillen
die
Wanderer
den
Hunger
mit
einer
Spinatlasagne
und
einer
Pizza,
dann
klingt
der
Tag
im
Hotelzimmer
mit
einen Glas Wein aus.
Am
Dienstag
geht
es
nach
dem
verregneten
Wochenbeginn
zu
den
Gipfelkratern
des
Ätna.
Das
Wetter
ist
den
Wanderern
gewogen,
denn
nur
wenige
Wolken
tummeln
sich
am
Morgenhimmel.
Friedlich
und
ruhig
liegt
er
da,
doch
der
Schein
trügt,
denn
der
3.350
m
hohe
Ätna
ist
nach
wie
vor
sehr
aktiv.
Bis
zum
Treffpunkt
mit
dem
Go-Etna-Team
haben
wir
es
nicht
weit,
denn
das
Quartier
im
Refugio
Sapienza
liegt
direkt
neben
der
Talstation
der
Seilbahn.
Da
der
Aufstieg
zu
den
Gipfelkratern
nur
mit
einem
Bergführer
gestattet
ist,
hatten
Brigitte
und
ich
schon
von
daheim
aus
zwei
Plätze
beim
Veranstalter
gebucht.
Mein
Glaube,
dass
der
Mensch
vor
den
Feuerbergen
Respekt
zeigt,
wird
am
Dienstagmorgen
erschüttert:
Einige
Turnschuhträger,
zum
Teil
in
kurzen
Hosen
und
mit
leichtem
Jäckchen
bekleidet,
haben
sich
auf
dem
Parkplatz
eingefunden.
Wollen
die
Vulkantouristen
wirklich
so
auf
Tour
gehen?
Ja
sie
wollen!
Einige
von
ihnen
bekommen
später
Windjacken
ausgeliehen,
damit
sie
wenigsten
nicht
den
Kältetod
sterben.
Nachdem
die
Anwesenheitslisten
gecheckt
sind,
werden
Schutzhelme
ausgeteilt,
sie
sollen
im
oberen
Bereich
des
Vulkans
ihre
Sicherheitsfunktion
erfüllen,
denn
da
kann
plötzlich
einiges
durch
die
Luft
fliegen.
Die
Teilnehmer
werden
in
eine
englischsprachige
und
in
eine
italienischsprachige
Gruppe
eingeteilt.
Dann
geht
es
endlich
los.
Die
Talstation
der
Seilbahn
(
Funivia
dell
Ètna
)
ist
nach
wenigen
Minuten
erreicht.
Dort
geht
es
hinein
in
die
Gondeln
und
hinauf
zur
Bergstation.
Die
Seilbahn
überbrückt
600
Höhenmeter
und
ein
Lava-Feld,
das
bei
der
Eruption
2001
entstanden ist. Die Fahrt bis auf 2.500 m Höhe dauert 15 Minuten.
Wer
denkt,
dass
nun
die
Kraterwanderung
beginnt,
irrt.
Wie
auf
einem
Busbahnhof
stehen
hier
mehrere
Allradfahrzeuge
(Unimogs),
mit
denen
es
weiter
und
höher
geht.
Die
Auffahrt
mit
den
Hochgeländewagen,
bis
zu
einer
Höhe
von
2.900
m,
dauert
10
Minuten
und
endet
an
einer
kleinen
Schutzhütte
in
der
Nähe
des
Kraters
Torre
Filosofo
.
Bislang
sind
1.000
Höhenmeter
ohne
Anstrengung zurückgelegt.
Die
englischsprachige
Gruppe
findet
sich
beim
Guide
Fabrizio
ein,
der
erste
Erklärungen
zur
Vulkanregion
abgibt.
Der
Aufstieg
ist
zunächst
recht
flach,
sodass
sich
die
fehlende
Höhenakklimatisation
kaum
bemerkbar
macht.
Zunehmend
wird
aber
das
Gelände
steiler.
Die
Gruppe
folgt
in
langsamer
Gangart
einer
sichtbaren
Spur,
die
zu
einer
Senke
führt.
Von
dort
geht
es
auf
steilem
Pfad,
der
durch
lockere
Vulkanasche
führt,
den
Gipfelkratern
entgegen.
Je
höher
wir
aufsteigen,
desto
beschwerlicher
wird
die
Atmung.
Der
Sauerstoff
mischt
sich
mit
flüchtigen
Schwefelgasemissionen
und
Staubpartikeln.
Das
Halstuch
erweist
sich
als
praktischer
Schutz
gegen
die
belastete
Luft.
Die
Region
der
Gipfelkrater
ist
in
ein
Gemisch
aus
Wolken
und
Gasen
gehüllt,
sodass
sich
die
Konturen
nur
schwach
aus
dem
Nebel
abheben.
1:45
Stunden
nach
dem
Aufbruch
an
der
Schutzhütte
ist
die
Bocca
Nuova
(Neuer
Mund)
erreicht.
Er
ist
einer
der
zurzeit
vier
aktiven
Gipfelkrater
des
Ätna
und
liegt
auf
einer
Höhe
zwischen
3.250
m
und
3.300
m.
Der
gewaltige
Krater
ist
im
Jahr
1968
entstanden.
Der
Blick
in
den
dampfenden
Schlund
gibt
nur
wenig
Aufschluss
über
dessen
Tiefe.
Die
ständig
aufsteigenden
Gase
erlauben
nur
wenige,
nicht
zu
tiefe
Einblicke.
Es
mögen
schon
dreihundert
Meter
sein,
die
es
im
Schlund bis zum Grund hinuntergeht.
Wegen
der
Gaswolken
fällt
eine
volle
Kraterumrundung
aus,
denn
frei
von
Unglück
ist
niemand.
So
wandert
die
Gruppe
der
Abenteurer
und
Entdecker
ein
Stück
am
Kraterrand
entlang.
Wer
Glück
hat,
kann
für
einen
Moment
den
benachbarten
Krater
Voragine
(Kluft)
sehen,
der
sich
kurz
zeigt.
Trotz
der
Sichteinschränkungen
kann
ein
Jeder
später
sagen,
dass
er
auf
den
höchsten
aktivsten
Vulkan
Europas gestanden hat.
Nach
einer
Viertelstunde
Gipfelaufenthalt
geht
es
auf
einem
steilen,
beeindruckenden
Fußpfad
flott
abwärts.
Sehr
angenehm
und
knieschonend
lässt
es
sich
in
der
lockeren
und
weichen
Lavaasche
absteigen.
Fast
fühlt
es
sich
an,
als
würde
man
mit
Schneeschuhen
über
Pulverschnee
nach
unten
gleiten.
Die
Turnschuhträger
haben
im
Vulkansand
sichtbare
Nachteile.
Nachdem
das
geschafft
ist,
wird
in
einer
Mulde,
in
windgeschützter
Lage,
gerastet.
Es
beweist
sich
wieder
einmal,
dass
der
Sachse
das
Reisen
liebt,
denn
zur
Gruppe
gehören
auch
zwei
junge
Leute
aus
Leipzig.
Die
Schütteltour
im
Mondfahrzeug
mit
den
riesigen
Reifen
bleibt
uns
erspart,
denn
hinab
geht’s
zu
Fuß.
Zum
Abschluss
durchwandern
wir
ein
Gebiet
mit
neuen
Kratern,
die
sich
in
den
1990er
Jahren
gebildet
haben.
Desweiteren
wird
ein
Lavakanal
durchstiegen.
Gegen
15:00
Uhr
ist
die
Gruppe
in
der
Zivilisation
zurück.
Mit
der
Seilbahn
geht’s
zur
Talstation
hinab,
wo
die
beeindruckende
Tour
mit
der
Abgabe
der
Schutzhelme beim Go-Etna-Team endet.
Für
Brigitte
und
mich
geht
die
Tagesreise
mit
dem
Auto
noch
ein
Stück
weiter,
denn
das
Bett
für
die
Nacht
befindet
sich
im
50
km
entfernt
liegenden
Ort
Taormina.
Konzentriert
kurve
ich
die
Serpentinenstraße
des
Ätnas
hinab
bis
die
Autobahn
E45
erreicht
ist.
Weitere
30
Kilometer
geht
es
dann
der
Küste
entlang.
Gegen
17:00
Uhr
erreichen
wir
die
Hügelstadt
an
der
Ostküste
Siziliens
und
das
gebuchte
Palace
Hotel
.
Etwas
kompliziert
ist
die
Bedienung
des
Parkautomaten.
Mit
Unterstützung
eines
freundlichen
jungen
Mannes
gelingt
es
ein
Ticket
für
das
Autokennzeichen
L-XY
1000
für
14
Stunden
zu
erhalten.
An
diesem
Abend
schmeckt
der
Wein
besonders gut.